PEKiP für alle

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass es immernoch Eltern gibt, die nicht an Elter-Kind-Kursen teilnehmen. Natürlich jedem das Seine, aber warum frage ich mich doch immer wieder. Mit Aussagen wie „Brauch ich nicht.“ wurde ich als Inhaberin einer Hundeschule häufig konfrontiert. Da wunder ich mich doch, warum die Leute sich nicht einfach mal informieren, was es denn überhaupt ist, um was es geht.

Zum einen ist es nämlich eine wahnsinnig schöne, tolle Sache. Extra freie Zeit nur für sich und das Baby ohne die Ablenkung des Haushalts, das Mantra im Kopf „Eigentlich sollte ich…“ wird auf Mute gestellt, Austausch mit Gleichgesinnten und dann auch noch evtl. was Neues lernen können. Besser geht’s doch gar nicht. Zum anderen muss ich leider sagen, bräuchten es manche eben tatsächlich schon. Das gilt übrigens für Hunde- und Menscheneltern. Ich bin wirklich ein sehr wissbegieriger Mensch. Wissen vermittelt mir Sicherheit. Also war klar, dass ich in meiner ersten Schwangerschaft Bücher verschlungen habe, um mir eine Sicherheitsgrundlage beim Eintreten in diese neue Welt zu schaffen. Nach und nach habe ich mich auch für den einen oder anderen Kurs angemeldet. Und ich feiere diese Entscheidung bis heute! Eigentlich war ich nie so sehr der Gruppenmensch. Aber es war eben genauso wie oben beschrieben: Austausch, Gleichgesinnte, neuer Input. Babykacka wird grün, wenn Kinder zahnen? Ja das sagt einem vorher keiner. Kinder sollten nur 20 min. in der Babyschale liegen? „Nein“ und „Nicht“ kommt bei Babys nicht an? Hab ich alles im PEKiP erfahren. Ich will hier keine Werbung für exakt diese Kursart machen, es gibt genügend andere gute und tolle Angebote. Dennoch finde ich das Konzept sehr gut und bin auch beim 2. Kind mit Feuereifer dabei. Natürlich habe ich das Glück, als Kursleiterin die Heilbronner Koryphäe Elfriede Jung zu haben. Sie leitet seit Jahrzenten Eltern-Kind-Gruppen, hat schon jeden Schwachsinn und jede tolle Erfindung rum ums Kind gesehen. Elfriede berät auch bei Babys, die, wie sie so schön sagt, mit dem Schlafen auf Kriegsfuß stehen. Sie ist absolut wertschätzend und vermittelt einem stets das Gefühl, eine gute Mutter zu sein. Elfriede bietet auch Eltern außerhalb ihrer Kurse Unterstützung an. Diese findet ihr auf www.elfriede-jung.de. Ich hoffe, sie hat nicht vor, in Ruhestand zu gehen, bis wir mit der Kinderplanung abgeschlossen haben!

Natürlich habe ich auch einen Geburtsvorbereitungskurs besucht. Ich fand es sehr schockierend, dass einige Mütter die Ansicht teilten:“ Frauen bekommen schon seit Jahrtausenden Kinder, was brauche ich dazu ein Buch oder einen Kurs?!“ Äh, ja Entschuldigung, aber Frauen sterben auch seit Jahrtausenden bei der Geburt – und ihre Kinder. Was der Beckenboden ist und wie das Kind den Weg durch den Geburtskanal bewältigen muss, sollte Basiswissen sein.

Nachdem leider immer noch Kinder in sogenannte Gehfreis und Türhopser gesetzt werden, dem Baby mit Beginn des 4. Monats der Brei in den Mund geschoben wird und es entsetzte Blicke hagelt, wenn man sein weinendes Kind auf den Arm nimmt, frage ich mich doch, warum es eigentlich keinen Elternführerschein gibt. Oder einfach PEKiP für alle! Denn natürlich ist Eltern sein in uns angelegt, was wir aber oft nicht berücksichtigen sind unsere eigenen Erfahrungen, die dem, was die Natur uns gegeben hat, entgegen arbeitet. Häufig wird einfach weiter gelebt, wie man selbst aufgewachsen ist, ohne das je reflektiert zu haben und so wurde schon das ein oder andere Trauma aufgedeckt, da ein Ereignis mit dem eigenen Kind einen triggert. Umso mehr ich mich im Bereich der Bedürfnisorientierung weiter bilde, umso erschreckender finde ich es, dass selbst heute noch nach guter alter Nazi-Manier erzogen wird. Natürlich unabsichtlich, weil man es nicht besser weiß. Weil es die eigenen Eltern so gemacht haben, welche wiederrum so handeln wie ihre Eltern. In der „Zeit online“ gab es hierzu übrigens einen sehr guten Artikel: „Wie Hitler bis heute die Erziehung von Kindern beeinflusst.“ Grausam und erschreckend!

Was ich auch noch als ganz großen Vorteil zu Eltern-Kind-Kursen anbringen muss: Es entwickeln sich neue Freundschaften. Vielleicht ist es auch euch mit der ersten Schwangerschaft so ergangen, dass sich der ein oder andere Freund plötzlich oder auch schleichend verabschiedet hat. Das ist leider kein Mythos und gehört einfach dazu. Ich selbst tue mir nie leicht damit, privat neue Menschen kennen zu lernen. Aber in Eltern-Kind-Kursen ist man einfach anders. Offener. Es ist ein geschützter Rahmen. Jeder wird respektier und unterstützt. Ich habe ganz ganz tolle neue Menschen kennen gelernt und bin mit einigen Eltern aus den Kursen nicht nur in Kontakt geblieben sondern auch eng befreundet, ebenso wie unsere Kinder.

Traut euch, neue, schöne Erfahrungen in diesem neuen, schönen Lebensabschnitt zu machen!

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